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  #31  
Alt 03.10.2014, 13:38
Der Stromer Der Stromer ist offline
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Zitat von Riedenburgfritz Beitrag anzeigen
Danke an Stromer für diesen Hinweis.
Da viele kleine Kraftwerke in den verschiedenen "Hammer"-werken (Eisen, Papier, Holz) unter der Woche arbeiteten, durften die Erzschiffe oft nur an Sonntagen fahren und mussten in Regensburg hierfür eine Extra-Abgabe an den Bischof zahlen! Dafür sind die Schiffsleute wohl alle in den Himmel gekommen.


Viele Grüsse,

Fritz
Gut informiert, der Fritz. Wie immer.

Eine Anekdote zur Schifffahrt auf der Vils und Naab: Die ansässigen Mühlenbetriebe mussten ja, um ihre Wasserräder betreiben zu können, das Wasser der Flüsschen aufstauen. Da man aber zu dieser Zeit noch keine Kammerschleusen (diese Dinger mit den Toren an beiden Enden - die Chinesen haben sie um 1000 erfunden) kannte, sie wurden in Deutschland erst im 14. Jahrhundert angewendet, wurden bis dahin (und auch später noch, wo sich der Bau von Kammerschleusen nicht rentierte) Stauschleusen anwendete. Dazu musste an einem Durchlass, an dem die Kähne durchfahren sollten, eine Bottsgasse geöfnet und mit dem Wasserschwall (der dann auch zu Tal meist für regelmäßige Überflutungen sorgte) rutschten dann die Kähne so mit Schmackes um 1 bis 1,5 Meter tiefer. Der letzte Kahn hatte oft das Nachsehen, weil der Mühlenweiher leer war und nicht selten mussten die Knechte dann "bei Wasser und Brot" an der Mühle warten, bis der nächste Schiffszug kam, um dann den Anschluss wieder zu finden.
Hier gab es regelmäßig Auseinandersetzungen zwischen Mühlenbetreiber, deren Eigentümer (meist der Herr Graf oder gar Fürst) waren und dem Auftraggeber der Frachtführer, dem Fürstbischof aus Regensburg.
Und daher gab es die Regelung, nur an bestimmten Tagen diese Schiffsrutschen befahren zu dürfen. Und bei der Festlegung dieser Tage war der Bischof in Regensburg nicht ganz unbeteiligt. Daher die Geschichte mit der Abgabe und nur Sonntags. Die Abgabe war an fast jeder Stauschleuse und an den Gebiets-Grenzen als Zoll zu erheben, und der Sonntag traf meist auf die letzte Stauschleusen (Eterzhausen / Naab und die davor) zu. Denn am Sonntag (die Schiffsknechte war per Dekret von der Messe befreit!!!) ging die Reise in Amberg los und an nächsten Montag waren sie dann in Regensburg. Sonntag eben in Eterzhausen und auch hier: Per Dekret durfte gearbeitet werden!
Sonderfahrten waren, vor allem für die Sulzbacher Kähne, gegen eine heftige Gebühr auch möglich. Denn die Amberger argwöhnten, dass ihnen die Sulzbacher die Pfründe schmälern würden. Aber IMMER erst hinter den Amberger Schiffszügen! Jeder wollte seine Monopolstellung halten. Amberg und Sulzbach war zu dieser Zeit "Spinne Feind!" - wie im richtigen Leben, eben.

In Stadt am Hof (Stadtamhof) regierten die Wittelsbacher und die waren der freien Reichstadt Regensburg und dem Fürstbischof nicht gerade wohlgesinnt. Aber jeder wollte seinen Einfluß (Geldgier) Geltung verschaffen und "regelte" den Transport in seinem Sinne.

Zu Berg wurden diese Schiffszüge dann mit Pferden getreidelt, welche die Bauern und auch Müller (eben die Ufer-Anrainer) zu stellen hatten. Die Bauern beschwerten sich regelmäßig darüber, das die Züge ihre Äcker zertrampelten, die Knechte ihre Frauen und Mägde belästigten und ihnen das Brot weg assen und das Bier... und überhaupt. Die Landesherren waren da zu Zahlung der Flurschäden verpflichtet, meist durch den Bischof von Regensburg, teilweise aber auch durch die bayerischen Grafen aus Stadtamhof, was auch nicht gerade zum Frieden beitrug.

Die Kähne selbst hatten eine Lebensdauer von 3 bis 4 Jahren, dann war der Schiffsboden durchgescheuert. Sie wurden dann in Regensburg als Brennholz versteigert.

Zu diesem Thema gibt es eine wunderbaren Aufsatz vom Donau-Schifffahrts-Museum-Regensburg. Wenn jemand Interesse hat, kann ich mal raussuchen, wer wo was.
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  #32  
Alt 03.10.2014, 14:06
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Alt 03.10.2014, 14:11
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Teil2: Plochingen bis Guttenberg

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Teil3: Neckarzimmern bis Dilsberg
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Teil4: Heidelberg und Sinsheim

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Alt 03.10.2014, 14:50
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Zitat von Der Stromer Beitrag anzeigen
Sonderfahrten waren, vor allem für die Sulzbacher Kähne, gegen eine heftige Gebühr auch möglich. Denn die Amberger argwöhnten, dass ihnen die Sulzbacher die Pfründe schmälern würden. Aber IMMER erst hinter den Amberger Schiffszügen! Jeder wollte seine Monopolstellung halten. Amberg und Sulzbach war zu dieser Zeit "Spinne Feind!" - wie im richtigen Leben, eben.
Die Sulzbacher schafften ihr Erz per Ochsenkarren nach Schmidmühlen und erst dort per Kahn nach Regensburg.
https://www.youtube.com/watch?v=1g2QU7D2Gug
Bei der wilden Truppe spielt meine Jüngste mit, ab 0:55 zu sehen.
Den Comic kann ich empfehlen, ein anschaulicher Geschichtsband.
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  #37  
Alt 03.10.2014, 16:18
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Das stimmt auch, Wolf. Die Amberger sperrten nämlich die Flußpassage zeitweise für die lästige Konkurrenz. Die Sulzbacher waren dem Hohenburgern und damit dem Bischof von Regensburg verpflichtet, die Amberger aber den Bayerischen Grafen (Stadtamhof). Schmidmühlen war dann wieder Hoheitsgebiet der Regensburger. Verzwickte Welt, damals. Und wir regen uns heute über Peanuts auf
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  #38  
Alt 03.10.2014, 18:11
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Standard Lust auf den Neckar

@ Schomuc: Danke für die tollen Bilder. Jetzt bin ich kaum von Brandenburg wieder da, schon bekomme ich total Lust auf den Neckar. Dabei reizt mich doch auch die Mosel. Und die Elbe. Und die holländischen Kanäle. Wann soll ich das alles bloß schaffen, bei den paar Tagen Urlaub im Jahr?
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  #39  
Alt 03.10.2014, 18:51
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@ Schomuc: Danke für die tollen Bilder. Jetzt bin ich kaum von Brandenburg wieder da, schon bekomme ich total Lust auf den Neckar. Dabei reizt mich doch auch die Mosel. Und die Elbe. Und die holländischen Kanäle. Wann soll ich das alles bloß schaffen, bei den paar Tagen Urlaub im Jahr?
Ist doch kein Problem: Umschulung auf Rentner
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  #40  
Alt 03.10.2014, 19:02
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Prima Bilder...Danke
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Gruß Fred
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