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Thema: Haidhof Hafen
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Alt 18.07.2011, 11:23
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Hafen aus Dornröschenschlaf erwacht

Haidhof (DK) Neue Pächter sorgen für frischen Wind im Sportboothafen Haidhof. Helena und Winfried Scheliga streben trotz all ihrer Aktivitäten erst einmal nur eine „schwarze Null“ am Ende ihres ersten Jahres an.


Bug an Bug: Es ist wieder Betrieb im Sportboothafen Haidhof. Die Pächter haben die Anlage in Schuss gebracht und einige neue Liegeplatzmieter gefunden - Fotos: Erl


Immerhin acht Sportboote liegen inzwischen wieder dauerhaft im Hafen Haidhof, wo noch im vergangenen Jahr gähnende Leere war und die Frösche ungestört im Hafenbecken quakten. Dabei hatte der Jachthafen neben der Industrielände zuvor schon einige Jahre lang eine Glanzzeit erleben dürfen, als nahezu alle 28 Liegeplätze ausgebucht waren und das Vereinsleben der Jachtbesitzer florierte. Doch die Bootseigner räumten das Feld und die Wasserparzellen, als die Kaiserwerft aus Saal großspurig und vollmundig die Verlagerung ihres Produktionsstandortes nach Haidhof ankündigte und beim Hafenzweckverband Kelheim Bedarf für die Fläche anmeldete (DK berichtete).
Insider unter den Bootsbesitzern hatten schon damals das nachfolgende Fiasko geahnt. Doch nun sehen Helena und Winfried Scheliga aus Großmuß eine gute Chance, das Areal nach Jahren der Agonie wieder zum Leben zu erwecken. Seit heuer haben sie die Hafenanlage samt dem kleinen Vereinsheim vom Hafenzweckverband als Eigentümer vorerst einmal für drei Jahre gepachtet und mit viel persönlichem Aufwand wieder in Schuss gebracht.
„Unser erster Kontakt in Riedenburg war der Wertstoffhof, denn wir mussten das alte Gerümpel der Kaiserwerft erst einmal entsorgen“, erinnert sich Winfried Scheliga. Mit einem Planungsbüro war die Kaiserwerft bereits auf dem Gelände präsent, doch die Mitarbeiter hatten die Räume im Vereinsheim während der Insolvenz Hals über Kopf verlassen und buchstäblich alles liegen gelassen – einschließlich verschiedener Unterlagen.
Helena und Winfried Scheliga sind selber Sportbootfahrer und hatten sich während der letzten Jahre gewundert, warum das so wunderbar gelegene Hafengelände öde, ungepflegt und verlassen war. Ihre Anfrage beim Zweckverband, den Sportboothafen als Pächter wieder zu reaktivieren, fand offene Ohren, und so durften die beiden ab Januar erst einmal kräftig anpacken. „Da war nur mehr Schrott im Haus, die Sanitäranlagen waren vom Winterfrost aufgefroren und die Stege mussten wieder instand gesetzt werden“, berichten sie.
Inzwischen ist das Jachtheim wieder einladend restauriert, liebevoll möbliert und die gesamte Anlage in einem attraktiven Zustand. Zudem haben sie eine Schankerlaubnis und betreiben an den Wochenenden und Feiertagen ein kleines Café für Bootsfahrer, Spaziergänger und Radfahrer. „Man muss vielleicht ein bisschen verrückt sein, um das alles zu tun. Aber ohne Leidenschaft für Wasser und Boote macht man das wohl nicht“, sind sich beide einig. Das wirtschaftliche Ziel ist, ihr erstes Jahr hier mit einer „schwarzen Null“ zu vollenden.
Die einstigen Liegeplatzmieter haben sich zerstreut und sind auf andere Jachthäfen ausgewichen. „Langsam wächst Gras über die Kaiserwerft-Geschichte, und einige von ihnen haben auch schon bei uns angefragt. Wir hoffen, dass sie wieder zurückkommen“, verrät der neue Pächter. Die Stegplätze für Daueranlieger und Tageskunden bewirbt Winfried Scheliga in der Fachpresse, auch eine Internetseite ist geplant. Seine neuen Kunden kommen aus dem gesamten bayerischen Raum, denn es gibt neben der Donau und dem Main-Donau-Kanal nur wenige Wasserflächen in Süddeutschland, auf denen Freizeitkapitäne mit Motorbooten fahren dürfen.
Das ist ein Grund für Johannes Berger vom Tegernsee, seine Jacht in Haidhof zu haben. „In knapp zwei Stunden bin ich hier und es ist der griabigste und familiärste Hafen, den ich kenne“, versichert der Oberbayer
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Gruß Sigi


Es ist mir egal wer dein Vater ist, so lange ich hier angle läuft hier keiner übers Wasser.
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