Donau Forum - der Treffpunkt für Donau Wassersportler - Einzelnen Beitrag anzeigen - Neue Anlegestelle in Straubing: Motorboote und Hotelschiffe sollen kommen
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Alt 07.02.2015, 19:23
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Zitat:
Zitat von Der Stromer Beitrag anzeigen
Das ist doch eigentlich ganz klar, oder?

Böötli-Besitzer zahlen (bis jetzt wenigstens) weder für die Benutzung der öffentlichen Gewässer, noch für die Benutzung der Einrichtungen an den Selben. Sie werden nicht gezwungen in irgendeinem Steuerverein Zwangsmitglied zu sein, wie die Besitzer von Kraftfahrzeugen oder Arbeitnehmer, von Unternehmern ganz zu schweigen.

Warum, in Gottes Namen, sollte dann also irgendwer auch nur ansatzweise auf die Wahnsinsidee kommen, für diese Gruppe der Freizeitmenschen etwas zu investieren?
<...>
Im Prinzip gebe ich dir durchaus Recht. Von nichts kommt nichts. Und eine einflussreiche Lobby ist man dann, wenn man viel Steuern zahlt oder mit vielen Arbeitsplätzen "winken" kann. Wer zahlt, schafft an.

Aber: so ist es auch wieder nicht, dass für die Benutzung der Einrichtungen an den öffentlichen Wasserstraßen durch die Böötlifahrer nicht bezahlt wird. Die Wassersportverbände zahlen für die Benutzung der Schleusen durch dieselben pauschal, dankenswerterweise.
Und an Anlegestellen für Sportboote muss man normalerweise eine Liegegebühr entrichten. Für diesen Umsatz und etwaigen Gewinn werden Steuern abgeführt.

Klar - soviel macht das nicht aus wie durch eine "Wfz-Steuer" oder Maut hereinkommen würde, aber Nulltarif herrscht auch wieder nicht.

Und außerdem gibt es ja viele Beispiele, wo der Staat Infrastrukturen schafft oder fördert, ohne von den Nutzern eine adäquate Gebühr zu erheben, im Rahmen der Daseinsvorsorge. Zum Beispiel werden Theater, Museen, öffentlicher Nahverkehr usw. zumindestens nur zum Teil von den Nutzern bezahlt, zum Großteil jedoch von der Allgemeinheit.

Die Frage ist: ist der Stellenwert der Freizeitschifffahrt hoch genug angesiedelt?

Wenn ich ehrlich bin: eigentlich können wir durchaus zufrieden sein. Wir können die Einrichtungen, die für die Berufsschifffahrt vorgehalten werden, wenn auch mit niedrigerer Priorität, nahezu uneingeschränkt mitbenutzen.
Aber: vieles hängt vom guten Willen ab. In vielen Orten haben wir Glück und es gibt Anlegemöglichkeiten und Sportboothäfen. In anderen aber scheint von den Entscheidern kein Bootfahrer dabei zu sein und man lässt nur die gewerblichen Passagierschiffe in der Nähe des Stadtzentrums anlegen. Zum Beispiel (noch) in Straubing oder in Passau. Wirklich Druck ausüben können wir nicht; wir müssen es so nehmen wie es ist.

Und so
- darf man zwischen Ulm und Kelheim nicht Sportboot fahren, da Berufsschiffe dort nicht fahren können und bloß wegen uns dort keine Infrastruktur geschaffen wird
- wird überlegt, die obere Weser als Bundeswasserstraße aufzugeben, weil sich für die wenigen Berufsschiffe die Aufrechterhaltung der Infrastruktur nicht lohnt (und die Sportboote nun mal nicht zählen)
- sind wir eben von vielen attraktiven Orten ausgeschlossen, weil der Platz von den Passagierdampfern beansprucht wird
usw.
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Wolfgang
der beratungsresistente Berater
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