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Alt 18.07.2009, 16:54
Der Stromer Der Stromer ist offline
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Standard 1200 Jahre Wege zum Meer

Zitat:
Zitat von Palmyra Beitrag anzeigen
Rhein-Main-Donau-Kanal Freie Fahrt zum Meer

Eine 1.200 Jahre alte Vision: Schiffe fahren von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer. Bayern liegt im Zentrum dieses Mammutprojekts, das erst seit 1992 endgültig in Beton gegossen ist. Mit dem Rhein-Main-Donau-Kanal ist für die einen ein Traum, für die anderen ein Albtraum wahr geworden. Hoher Adel, sture Politiker, kämpferische Naturschützer und bissige Karikaturisten rieben sich daran.
Von Günter Sigl

Gottgegeben fließen Flüsse nicht bergauf. Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein ist deshalb im fränkischen Jura Schluss mit der ungehemmten Fahrt der Schiffe. Eine Wasserscheide im Mittelgebirge trennt das Flusssystem von Rhein und Main im Westen von dem der Donau im Osten.

Bildunterschrift: Der Verlauf des Main-Donau-Kanals

Das ändert sich erstmals 1846 durch den Ludwig-Donau-Main-Kanal. Aber nur vorübergehend, denn diese Wasserstraße erweist sich langfristig als Sträßlein, das nach dem Zweiten Weltkrieg keine Zukunft mehr hat. Ab 1959 wird deshalb ein größerer, moderner Kanal gebaut. Aber es dauert 32 Jahre lang, bis die letzten Kubikmeter Erde quer durch ehemals liebreizende Landschaften ausgegrabe
Hallo, wieder ich (habe ich heute nichts zum Kassieren?? Muss ich mich mit dem Forum herumschlagen??? JA! denn das macht einen riesigen Spaß)

Genau im Jahr 793 hat Karl der Große die Schwäbische Retzat mit der Altmühl verbunden und so die erste Verbindung zwischen Rheingebiet und Donau (Nordsee und Schwarzem Meer) geschaffen.
Die Reste dieses Bauwerks (es hat es tatsächlich gegeben und namhafte Archäologen und Altertumsforscher sagen, diese Verbindung hat sogar funktioniert) sind heute noch bei der Ortschaft Graben in der Nähe von Treuchtlingen zu sehen ( ca. 45km von Berchingen). Der Name dieses Kanals: Fossa Carolina oder auf Hochdeutsch "Karlsgraben".

Allerding war der Karlsgraben für unsere heutigen Schiffchen unbrauchbar (nicht, weil es die damals wohl noch nicht gab ), sondern es gab ja noch keine Schleusen und die Flachboote der "Karlsmarine" wurden die Stufen zum Oberwasser über eine Rampe hochgezogen. Sollte heute mal Jemand mit einem unserer schwimmenden Joghurtbecher versuchen

Übrigens war das damals schon eine Großbaustelle, die sich auch heute nicht zu verstecken bräuchte: ca. 6000 Arbeiter waren vor Ort und wollten versorgt werden. Ein Forscher - Hofmann heißt er - hat berechnet, dass diese Meute Leute pro Tag 14.400 Pfund Brot, 7.000 Pfund Fleich und 100 Hektoliter Bier (Jeder hat da also am Tag 1,66 Liter gesoffen) verbrauchten.


Ps.: 1992 wurde das letzt Stück MDK geflutet und nun ratet mal, welches das war
Ich bin zwar kein Schwarzer (meine Seele schon ) aber ohne Franz-Josef - irgend wer sei seiner Seele gnädig - hätten wir diesen schönen Hafen Berching und dieses Teilstück Kanal nicht! Ein Prosit auf Franz-Josef nachträglich, den ein Jagdvergnügen bei der Gloria so unrühmlich dahin gerafft hat (wäre er im Kanal ertrunken, er heute ein Märrtürer )

Noch was zum LMDK: Der König Ludwig hat ja selbst dran Schuld, das der Kanal keinen langfistigen Erfolg hatte. Er hat parallel zum Kanal nur ein Jahr später den Eisenbahnbau angestossen und forchiert

In Berching steht heute noch der Bahnhof und ein stückchen weiter die alte Güterlände und eine komplette Schleusenanlage - Berching mit Hafen lohnt sich!
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