Pegelwert = Wassertiefe? Nein!
Hier nun ein Beispiel über die Festlegung des Pegels. (Auch hier ist die Skizze nicht maßstabsgetreu!) Der Pegelnullpunkt ist der Ausgangspunkt eines Pegels und die Höhenlage der Pegelnullpunkte sind von Pegel zu Pegel unterschiedlich. Der Pegelnullpunkt bezieht sich auf Meeresniveau NN = Normalnull: Höhenlage des Nullpunktes der Pegellatte bezogen auf Normal-Null. (Höhenlage des Nullpunktes der Pegellatte, bezogen auf eine amtlich festgelegte Bezugsfläche nach DIN 4049)
An unserem Beispiel beträgt der aktuelle Wasserstand 6,52 Meter an diesem Pegel. Würde der Wasserstand am Pegelnullpunkt stehen, wäre der Pegelwert Null. Ausgehend vom Nullwert am Pegelnullpunkt ist die Differenz zwischen aktuellem Wasserstand und Pegelnullpunkt also 6,52 Meter, bzw. 106,52 Meter über Normalnull. Der HSW liegt demnach in unserem Beispiel bei einem Pegelwert von 8,22 Metern, der HHW beträgt 12,36 Meter, der NNW liegt bei 3,00 Meter Pegelwert. Da die Flusssohle auf 98,89 NN liegt, beträgt die gesamte Wassertiefe beim aktuellen Wasserstand aber nicht 6,52 Meter sondern sie liegt bei 7,63 Metern. Denn der Pegelnullpunkt (Pegelstand 0,00) liegt in diesem Beispiel noch 1,11 Meter über der eigentlichen Flusssohle oder auch Grund des Sees, Baches, oder Stromes mit 98,89 m ü NN).
Wir sehen an diesem Beispiel, dass der Bach, See, Fluss oder Strom also auch deutlich tiefer sein kann, als der Pegelwert angibt. Denn der Pegelnullpunkt hat nichts mit dem Sohlengrund eines Gewässers zu tun, denn hier liegt die Flusssohle deutlich unterhalb des Pegelnullpunktes. Der Pegelnullpunkt wird in der Regel so gewählt, dass keine Minuswerte am Pegel entstehen, wenn besondere Niedrigwasserereignisse auftreten sollten. Denn würde der aktuelle Wasserstand unterhalb des Pegelnullpunktes liegen würde der Pegelwert -0,25 oder ähnliches anzeigen. Die Schifffahrt kennt die zur Verfügung stehenden Fahrrinnentiefen bei nahezu jedem Pegelstand.
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