Donau Forum - der Treffpunkt für Donau Wassersportler - Einzelnen Beitrag anzeigen - Was ist eigentlich drin in so ´nem Kompass?
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Alt 09.03.2010, 19:40
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Palmyra Palmyra ist offline
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Fangen wir mal bei der Geschichte an ..... wie immer die Araber ...
ich bin der Historiker .... die anderen Experten sind mehr neuzeitlich orientiert ....



Handelnde Araber übernahmen das 'Kompasswissen' von den Chinesen. Vermutlich kam der Kompass mit diesen Arabern im 12. Jahrhundert ins Mittelmeer. Nach einer Beschreibung von 1181 bestanden die ersten Kompasse in Europa aus einem Wassernapf und einem schwimmenden Strohhalm, auf dem eine Nadel lag, die vorher durch Reibung mit einem Magnetit magnetisiert worden war.
Aus dem 13. Jahrhundert wurde ein skandinavischer Kompass mit einem hölzernen Schwimmer in einem Bronzekessel gefunden.
1302 entwickelte der Italiener Flavio Gioia aus Amalfi einen brauchbaren Schiffskompass. Auf der Unterseite einer Glasscheibe befestigte er Weicheisenstäbe, auf der Oberseite war die Kompassrose angebracht. Diese Scheibe drehte sich auf einer Nadel, die in einer Dose (Bussole) befestigt war. Es war ein sogenannter Trockenkompass, der im 15. Jahrhundert auf allen seegehenden Schiffen üblich war, siehe Abbildungen auf den Marken.

Eine Kompassrose war in 32 'Striche' eingeteilt. Jeder Strich entsprach 11,25 Grad. Heute haben die Kompassrosen eine 360-Gradeinteilung. Auf den schwedischen Marken sehen wir links eine Kompassrose um 1700, rechts eine Rose um 1500. Auf Beiden ist die Stricheinteilung erkennbar.
Auf der rechten Marke ist das Multifunktions-Navigationsinstrument von Sir Francis Drake zu sehen. Es diente zur Winkelmessung, hatte Hafen- und Gezeitentabellen, war nuhr, hatte einen Kompass (rechts oben), einen ewigen Kalender und war ein 'Nocturno', um nachts den Polarstern anzuvisieren.
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