Donau Forum - der Treffpunkt für Donau Wassersportler - Einzelnen Beitrag anzeigen - Havel und Spree
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Alt 02.10.2014, 19:01
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berater berater ist offline
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Nach der "Zwangspause" sahen wir am nächsten Morgen zu, dass wir mit Frühstücken vorankamen. Dank Flying Bridge konnten wir das unter freiem Himmel erledigen (Bild). Ich muss sagen, die Berliner sind echt ein nettes Völkchen. Viele Passanten grüßten freundlich, wünschten Guten Appetit, machten ein Späßchen, usw. In dieser Stadt am Wasser kennen sie sich aber auch mit Freizeitschippern aus. Eine junge Frau fragte uns, ob wir vielleicht einen Eimer mit Schnur dabei hätten, denn ihrem Hündchen sei der Ball ins Wasser gefallen, ob wir ihn vielleicht holen könnten. Tatsächlich befindet sich in der Truhe auf der Bridge ein schwarzer Eimer mit langer Schnur, zum Wasser fassen. Ich ließ ihn also hinab, ließ ihn volllaufen, führte ihn unter den Ball, hob ihn langsam hoch und zog ihn nach oben. Für den Hund war das auch nichts Neues. Er wartete geduldig und schnappte sich dann den Ball und eilte von dannen damit. Mission accomplished.

Danach legten wir dann ab und folgten gegen halb neun weiter den Windungen der Spree. Bald kamen wir in den Bezirk Mitte, mit der Alten Kongresshalle ("Schwangere Auster"), dem Berliner Hauptbahnhof, der Moltkebrücke (da bin ich vor ein paar Jahren schon drüberdemonstriert gegen AKWs, noch zu Zeiten der Laufzeitverlängerung, also vor Fukushima), dem Maueropferdenkmal (im Bild mit Joggerin), dem Reichstag (von der Wasserseite aus; im Bild die selbe Joggerin - dass die Penichette aber auch nicht in der Lage ist, Fußgänger zu überholen ).
Dann kommt das DDR-Museum an der Friedrichstraße (hier kann man in einem echten Trabi probesitzen ). Dann der Berliner Dom. Ein ganz klein Wenig kann man im Vordergrund des Dom-Bildes die Baustelle des Stadtschlosses erkennen und in der Bildmitte das Stück Scheinfassade (hier von der Seite nur als hellgrauer Kubus sichtbar), das aufgestellt wurde, damit Berliner und Touristen sehen können, wie eine Fensterpartie des Stadtschlosses einmal aussehen wird.
Das Schloss wurde im Krieg beschädigt und in der DDR gänzlich abgerissen. Als Symbol des Imperialismus erschien es der DDR-Regierung nicht erhaltenswürdig. Dann stand an der Stelle der Palast der Republik ("Erichs Lampenladen"). Dieser war aber stark asbestverseucht und wurde nach der Wende als Symbol des Bolschewismus seinerseits als nicht erhaltenswürdig befunden und weggerissen. Jetzt kommt wieder das Stadtschloss hin. Aber nur weil es spontane Geldsammelaktionen im ganzen Bundesgebiet gegeben hat; eigentlich war schon entschieden worden, das bleiben zu lassen (von mir stecken auch 30 Euro drin).

Ein Blick auf den Fernsehturm (eingeweiht 1969, laut Wikipedia mit 368 Metern das höchste Bauwerk Deutschlands) darf natürlich nicht fehlen.

Nach Passieren der Mühlendammschleuse (die wir gegen 10 Uhr rechtzeitig erreichten; um 10 Uhr 30 wäre bekanntlich für uns Schluss gewesen) fährt man unter der Oberbaumbrücke durch, die aus lichttechnischen Gründen nach der Durchquerung, also von Ost nach West aufgenommen ist. Sie verbindet die Stadtteile Kreuzberg (Ex-West) und Friedrichshain (Ex-Ost), die sich zu einem Bezirk zusammengeschlossen haben.

Unser Tourplan sah nun vor, die Fahrtrichtung umzukehren und über den Landwehrkanal zurück nach Westen zu fahren.
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