Donau Forum - der Treffpunkt für Donau Wassersportler - Einzelnen Beitrag anzeigen - Bootsunfall bei Spitz an der Donau
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Alt 13.06.2012, 13:41
Benutzerbild von schomuc
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Hallo alle hier bei diesem Thema,

ich kann gar nicht soviele Danke-Knöpfe drücken wie Beiträge. Man lernt nie aus und daher lese ich alles intensiv.
Allen im Ruderboot Betroffen: Gott sei Dank ist dabei nicht mehr passiert.

Ich nehme für mich mit:

Juristisch gibt es eindeutige/klare Regelungen. Die Fähre hat Vorfahrt. Offenkundig gibt es aber bei den Fährleuten auch welche, die kurzfristig mit 5 kurzen Hupen Fakten schaffen (wie im Straßenverkehr: wechseln und dann blinken). Sei's drum: sowas passiert und ich werde vor Befahren eines Abschnitts und dann direkt vor dem gen. Schild nach "Flucht-/Ausweichwegen" Ausschau halten. Juristisch ist man ansonsten ex, hilft nichts mehr. Ich als Schiffsführer muß mich auf anstehende Gefahrsituationen vorbereiten.

Der Fährmann hat zwar Recht, aber nach meiner Einschätzung war er ein "Unfährmann". Mit 5 Toten auf dem Gewissen brauch er nur noch einen guten Schlaf ..., auch wenn er recht hatte.

Die Sachlage (200 m breit, 4er mit Steuermann, große Strömung) ist per se extrem brenzlig.
Dieses Boot kann eigentlich nicht bremsen, nur auf Fließgeschwindigkeit durch Absenken der Skulls/Riemen absenken.
Zum Wenden fehlt dem der Platz sowie erheblich bei 10-12 km/h die Zeit. Bis diese Jungs/Mädels mit der Wende fertig sind, ist es passiert. Kajaks/Kanuten sind da besser dran.

Als Steuermann des 4er würde ich diesen Abschnitt nur nach vorheriger Absprache mit dem Fährmann passieren (= Streckenplanung), denn ich weiß: ich kann nicht bremsen.
Wenn er trotzdem wahnsinnig bleibt und ohne Absprache durch will, würde ich vor der Gefahrenstelle bereits wenden und rückwärts durchfahren. Dann habe ich wenigsten eine - wenn auch geringfügige - Chance in diesem vollen Risiko. Das setzt aber rückwärts mit Skulls steuernde Voll-Profis im Boot voraus.

Die Brückengeschichte: vor den Pfeilern sind immer (in der Kajaksprache) sog. "Prallwände". Da hieß für uns die Regel: in der Stromzunge bleiben, ohne wenn und aber. Ich wiederhole mich: Streckenplanung. Gott sei Dank ist dem auch nichts passiert.

Beste Grüße und Danke für den Disput von Euch. Ich nehme von allen das Beste mit.

Schorsch
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