Donau Forum - der Treffpunkt für Donau Wassersportler - Einzelnen Beitrag anzeigen - Bootsunfall bei Spitz an der Donau
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Alt 06.06.2012, 19:03
Der Stromer Der Stromer ist offline
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Zitat:
Zitat von Wolf b. Beitrag anzeigen
Ich hab jetzt diese Rollfähre nicht im Kopf, aber irgendwo ist mir mit dem Kanu auch mal passiert, daß ich etwas in Kalamitäten kam wegen so einer Fähre (Rollfähre = Seilfähre ist doch richtig?).

Wir paddelten bei strömendem Regen mit 3 Kanus vielleicht 100 m oder weiter vom Ufer entfernt und auf einmal hupte die Fähre zum ablegen und kam mit einem Affenzahn auf uns zu.

Es war so schwierig abzuschätzen, ob wir jetzt besser Gas geben sollten oder gegenan paddeln.
Ich entschied (wie immer für alle ) gegan zu halten und das war auch richtig so.
So 100%ig sicher war ich mir da aber nicht gewesen, da die Strömung recht drückt und die Geschwindigkeit auch nicht wirklich abzuschätzen war.
So ein Sportruderboot kann ja auch nicht mal so auf die schnelle wenden und gegenan fahren.

Da kann ich mir gut schon vorstellen, daß sich jemand weniger erfahrener vertut und die falsche Entscheidung trifft.

Außerdem: die Fähre hat zwar Vorfahrt, wenn da aber ein Ruderboot oder Paddelboot ist, sieht das doch der Fährmann auch. Denen ist das egal, die fahren volle Pulle und das Ergebnis kann man ja hier sehen.

Würde mich nur interessieren ob das ein Sportruderboot oder ein klassisches war.
Ich habe mir die Bilder auch angesehen. Es scheint ein Sportruderboot, 4er mit Steuermann gewesen zu sein. Zumindest der Steuermann / frau hätte die Fähre sehen müssen.

Zur Rollfähre selbst:
Die hängt an einem sog. Gierseil fest, das quer über den Fluß gespannt ist. Der Bootskörper wird schräg zur Strömung (durch das Ruder) gestellt und der Wasserdruck schiebt die Fähre über den Fluß. Sie KANN also weder vor, noch zurück. Und wenn die Fahrt aufgenommen hat, werden da so in der Regel 300 bis 400t Stahl bewegt.
Die Rollfähre Spitz ist ein Katamaran mit einer Zuladung von 150t, also eine etwas größeres Böötli.

Also, was hätte der Steuermann der Fähre machen sollen? Vollbremsung? Handbremse anziehen? Anker werfen? (er steht ja über Grund und bewegt sich nur seitwärts)!

Und Du kannst es glauben, Wolf. Der Fährmann wird versucht haben, dem Ruderboot nicht zu nahe zu kommen. Aber am Dienstag war etwas viel Wasser in der Donau mit Fließgeschwindigkeiten von bis zu 12km/h unterwegs. Da muss man schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, mit einem Ruderboot auf dem Strom unterwegs zu sein.

Die Ruderer haben ein saumäßiges Glück gehabt, dass die Wasserrettung so schnell zur Stelle war. Sonst hätte es Tote gegeben!
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