Von der niederländischen Nordsee ins Schwarze Meer
 

Hallo Freunde,

mich erreichte gestern per Mail eine Bitte um Informationen u.a. zu Fahrgebieten die ich nicht oder kaum kenne.
Könnt ihr hier Tipps geben, die ich dann weiter gebe oder noch besser wir bekommen einen neuen interessanten User. :658:
Hier mal die geplante Strecke:
Anhang 11650
Hier ein Auszug aus der Anfrage:
I will start from Stavoren (Netherlands)
in June 2011 down to the Danube until the Black sea that I'm planning
to reach in October 2011.
Now, my sail boat is a small Corribee 21 ft. with a 6hp outboard four
stroke. I would like to have any possible information about the
currents in the different part of the Rhine-Main-Danube river. Since
I think that will be really difficult to cross the Rhine against the
current I'm planing to enter in the french canal system from Calais.
Then heading to the Main. On this webpage you can
see the two possible route that I can choose www.cruisingtips.net/maps/nsea-blksea-route.php
.
Since I do not have experience about any of these rivers I would
appreciate a lot any possible advices and suggestion in order to make
my trip possible.

(tja) Tja, mein Englisch ist genauso gut wie mein Italienisch. Daher auf Deutsch: Die Route durch Frankreich (rot - bis zum Rhein) sollte Sie auf jeden fall nehmen. Mit 6 PS kommt Sie mit diesem 21 Fuß Kreuzer nie den Rhein hoch. Da wird es schon arge Probleme auf dem Main geben, aber es könnte gehen. Zur Not halt im Schlepp von einem Schwarzen. Den Kanal hoch und runter ist in Ordnung, nur muss sie daran denken, nur ohne Mast wegen der Brücken. Ein Problem ist und bleibt die Donau. Auch zu Tal würde ich das Wagnis mit 21 Fuß und 6 PS nicht eingehen. In der Strömung gibt es da keine Möglichkeit, zu manövrieren. Vorschlag: an die 6 noch eine 0 drannhängen, dann ist sie auf der sichren Seite. Confus

Confus Und wie ist das mit dem Schwarzmeerkanal? Da war ich noch nicht, aber die Strömung soll ja ganz beträchtlich sein, oder? Also auch hier eher Vorsicht, oder den Kanal lassen und durch das Delta.(tja)

Ich will dazu noch Tony anschreiben, der ist mit seiner Naomi schließlich von Le Havre nach Nürnberg gekommen. Dummerweise hab ich mir nicht die genaue Route gemerkt. :banghead:
Er ist auf jeden Fall so am Rhein angekommen, daß er nur ein Stückchen Flußabwärts zum Main mußte.

Am Main sehe ich keine Probleme. Ich habe auch vor mit meiner Blubber, wenn ich sie dieses Jahr fertig schaffeConfus, den Main mit meinem 10 PS Schubmotor zu fahren.
Ich schätze mal, sie schafft so wie ich auch die Rumpfgeschwindigkeit von ca. 10 bis 11 km/h. Da kommt die Omi mit ihrem Rollator dann zwar am Ufer schneller voran, aber macht ja nix. (tja)

Kanal keine Probleme ist klar. Den Mast muß sie eh von Küste Holland bis mindestens Ruse in Bulgarien gelegt haben.

An der Donau ist eigentlich nur die Ecke um Bratislava, als von Grenze bis zu dem Kanal, mit extremer Strömung. Die hat dort schon mal so 12 km/h, evtl. sogar 13. Ansonsten ist die Donau doch recht harmlos. In Regensburg nicht durch die Steinerne Brücke, sondern durch den Kanal. Vorher und nachher kein Problem würde ich sagen.
Da gibt es halt dann kein zurück.:biggrin5::biggrin5::biggrin5:
Wir hatten auf der viel schwereren Naomi 23 PS und die waren überall mehr als ausreichend. Nur anlegen am Grenzponton in Bratislava dauerte eeeewig gegen den Strom. lol27
Du meinst den blöden Kanal nach Constante? Da würde ich eh abraten da Lotsenpflicht und langweilig. Einfach so wie wir den Borcea Kanal und dann den Sulina Kanal. Von Strömung kannst du da nicht wirklich sprechen.

Ich hoffe mal daß Doris sich noch hier meldet. Die hat Ahnung von den Gewässern nördlich und westlich des Weißwurstgürtels.
Vielleicht könnte auch Gerrit etwas zu den ersten Etappen sagen.

Antworten werde ich auf italienisch.
Unser Pizzabäcker ist ein Freund und will mich schon immer mal nach Sardinien verschleppen.lol27
Leider ist er ausgerechnet am Sonntag dorthin gefahren und ich hab vergessen zu fragen für wie lange.

Das sie Törnplaner und Fachliteratur für diese Reise hat, davon gehe ich mal aus, 6 PS ist ein bisschen schwach in der BOOTE 2010 oder 2009 war ein Bericht mit einer Harber mit Aubo gegen Strom Rhein, wie STROMER schon bemerkte, 15-50 PS müssten eigentlch reichen. Unsere Kontakte bis Donau-Kilometer 0 Sulina könnten auch hilfreich sein.
P

Das Boot ist gerade mal 6,10 m lang und wiegt etwa 2000 kg.
Ich meine ideal für die Binnenstrecke wäre fast ein 10PS Schubmotor wie ich an meiner Blubber (auch 2000kg) habe.
Bergauf am Rhein oder auch Donau ist sowieso ein nogo, da die Rumpfgeschwindigkeit eben mal zwischen 10 und 11 km/h.
http://www.cross25.de/rumpfgeschwindigkeit.phtml

Beim normalen Segler kannst du nicht einfach einen fetten Motor ran schrauben. Meiner ist z.B. für Motoren bis max. 7,5 PS ausgelegt.
Als Faustformel gilt, je Tonne Verdrängung benötigst du etwa 2,5 kw, alles darüber bringt kein Mehr an Geschwindigkeit.

Tipps zwischen Main und Sulina kann ich gerne selbst geben, obwohl natürlich aktuellere als 2007 immer hilfreich sind und eine zweite Meinung sowieso.

Auf italienisch wir es wohl kaum etwas geben. Englisch schon, aber alles recht alt. Wir hatten den englischen Törnplaner dabei, er war um Längen schlechter als das Donnaubuch von Melanie und Kevin.
Ich werde ihm aber den Link zu ihrer Seite schicken.

Neue Infos:
Tamatino ist eine Corribee 21 (6,5 Meter) in England 1980 gebaut von Newbridge Boats Ltd nach Plänen von dem berühmten Architekten Robert Tucker. Solche Boote haben mehrere Atlantiküberquerungen und Fahrten an den Polarkreis bestanden.
Für die nächste Reise auf der Donau wird Tamatino entmastet und der Mast auf einem Dachgestell liegend mitgeführt um die vielen Brücken auf der Route zu überwinden. Am Schwarzen Meer bekommt Tamatino dann wieder seinen "Status" eines Seglers, um die Reise in die Türkei fortzusetzen.
Der Vorteil, ein Boot mit einem Gewicht von einer Tonne wie Tamatino ist in der Lage mit einem kleinen Außenbordmotor (5 oder 6 PS) Kraftstoff sparend, mit geringem Gewicht und minimalen Emissionen auszukommen.
An Bord wird ein kleines Solarpanel zur Erzeugung der Low-Power während der Reise installiert, die in erster Linie zur Verringerung des Verbrauchs-und eine Vereinfachung des Lebens an Bord dienen soll.

Frei Übersetzt von hier: http://www.tamatino.org/page8/page8.html

Hallo Wolf,

diesen Kanal haben wir im Juni 2010 durchfahren.

O.k., er ist langweilig, aber einen Lotsen brauchten wir nicht. Nur die Befahrensgebühr von € 125,00 war schon recht heftig.
Wir haben uns am Zollponton Cernavoda am Abend vor unserem Start in den Kanal für die erste Schleuse angemeldet und sofort einen Termin für den nächsten Morgen bekommen. Das ersparte unnötige Wartezeiten.

Im Kanal gibt es übrigens keine Strömung.

Und ich brauche keinen Senf mehr dazu zu geben, es ist alles gesagt.
In der Bergstrecke am Rhein hat es stellenweise 12 km/h Strömung, das kann sie vergessen. Frankreich, Rhein zu Tal und alles andere kein Problem. Auch für die Donau zu Tal sehe ich da keine (größeren) Probleme. Anlegen an den Pontos immer in den Kurven war selbst für uns ätzend. Aber das kann man halt nicht ändern.

Hey Doris schöner Bericht von meinem neuen Revier/Weser in der Wassersportzeitung, wir werden La Vie am 1.4.2010 von Bayern nach Achim Trailern in unser neue Heimat.
Peter