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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Havel und Spree


berater
23.09.2014, 22:30
Hallo, hier ist wieder der Anfänger. Nicht mehr blutig; nur noch normaler Anfänger. Denn so viele Schleusen und Kanäle wie ich letzte Woche absolviert habe, habe ich jetzt doch ein bisschen Übung gewonnen. Immerhin mit einem 12-t-Schiff mit 11,60 Meter Länge, dafür aber bloß 37 PS und knapp 12 km/h Confus
Wir waren zu Viert. Der Törn ging von Ketzin über Werder, Potsdam, über die Spree nach Berlin rein, durchs Regierungsviertel, dann den Landwehrkanal zurück, die Spree zurück, an der Mündung rechts ab nach Spandau, Oranienburg, Liebenwalde, Zehdenick, Bredereiche, nach Fürstenberg, zur dortigen Locaboat-Niederlassung.
Ich häng mal ein paar Fotos dran. Wenn ihr Interesse habt, wie's an der "Preußischen Donau" zugeht, poste ich die nächste Zeit immer wieder mal ein paar Bilder.
Von oben nach unten:
- Unser Boot, die "Eldena" vor der Übernahme in Ketzin
- "Fischköpf'" - eine Installation an der Wand einer Fischräucherei in Werder
- Kanuregatta in Werder
- Auch Möwen brauchen Erholung
- Schilderwald am Großen Zernsee
- Seilfähre in Ketzin
- Werder mit Kirche und Windmühle
- in Werder
- noch ein Haus in Werder

berater
25.09.2014, 07:51
Werder ist eigentlich eine Insel im Großen Zernsee. Die Stadt Werder ist aber längst über die Insel hinausgewachsen, da die Brücke vom "Festland" sie quasi zu einer Halbinsel macht. Der ursprüngliche Charakter der Ansiedlung ist aber auf der Insel weitgehend erhalten geblieben.
Wir haben kurz nach der Eisenbahnbrücke vor der Insel beim MSC angelegt. Mit dem Verein scheint es nicht zum besten zu stehen, denn der "Hafenmeister" oder "Platzwart" beklagte sich im Lauf des Gesprächs, dass heute nicht viel los sei und wenige seiner Clubkameraden sich aktiv an der Vereinsarbeit beteiligten. Im Internet finde ich den Club gar nicht. Wir durften für drei Stunden kostenlos liegen, wurden aber freundlich auf die Vereinskasse aufmerksam gemacht ;) für die wir natürlich etwas daließen.
Der Ort macht einen gut gepflegten Eindruck, hat zwei Kirchen, eine Windmühle, einige offenbar gute Restaurants und - sehr bekannt und beliebt - das Fischrestaurant Arielle. Dir haben einen großen Ponton, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf die an der Insel vorbeifahrenden Wasserfahrzeuge aller Art genießen kann. Im Außenbereich ist Selbstbedienung mit Räucherfisch aus der eigenen Räucherei. Im Haus (mit großem Wintergarten) ist Restaurantbetrieb. Wir waren natürlich draußen und ließen uns den Fisch schmecken und waren davon zu abgelenkt, um zu fotografieren. ;) In die Räucherei kann man einen Blick werfen; davor ist die zuvor abgebildete Installation aus Fischköpfen und -gerippen.
Als wir da waren (14.9.), fand gerade eine Ruderregatta statt.

berater
25.09.2014, 22:18
Wichtige Ergänzung für Bootfahrer - wie konnte ich das vergessen zu erwähnen?!
Das Fischrestaurant Arielle hat einen eigenen Anleger. Vorsichtshalber sind wir davon ausgegangen, dass für unser Fast-12-Meter-Schiff nichts mehr frei sein würde - zu Recht.

berater
25.09.2014, 23:10
Über den nördlichen Teil des Schwielowsees, an Caputh vorbei, kamen wir in den Templiner See und steuerten Potsdam an. Der abgebildete Rundturm befindet sich auf der Halbinsel Hermannswerder.
Das nächste Bild zeigt die Skyline Potsdams vom Wasser aus, mit der Nikolaikirche (auch wenn sie beinahe aussieht wie der Petersdom: sie ist protestantisch) und dem Landtag von Brandenburg.
Vor der Brücke erkennt der geübte Blick des Bootfahrers das Verbotsschild für Motorfahrzeuge. Das ist die Einfahrt zur "Alten Fahrt" und laut Karte soll sich darin eine Marina befinden, die zur Übernachtung empfohlen wird. Aber wie soll man da hinkommen, wenn man gar nicht darf?? :banghead:
Der rechte Arm ist die Neue Fahrt und da darf man entlang schippern. Zwischen alter und neuer Fahrt ist die Freundschaftsinsel und darauf befindet sich das Inselkino in Gestalt des modern gestalteten Turms.
Nachdem sich alte und neue Fahrt wieder vereinigt haben, findet sich ein kleines Hinweisschild, das lapidar besagt, dass es links zur Nordsee und rechts zur Ostsee geht. Gut zu wissen :cheers2:
Gleich danach geht es auch schon rein - und zwar recht eng - zur Marina am Tiefen See. Dort hat die Hafenmeisterin so getan, als sei es recht ungewöhnlich, dass man da ohne telefonische Voranmeldung einfach daher kommt, aber es fand sich doch noch ein schönes Plätzchen für unsere stolze Penichette namens Eldena. Die Marina am Tiefen See verwöhnt den an Mangel gewöhnten Südbayern übrigens mit einer vergleichsweise reichhaltigen Auswahl an Mietbooten verschiedener Größen und PS-Zahlen. Zu dumm nur, dass wir bereits auf einem Mietboot daher gekommen sind :driving:
Von einem in Potsdam ansässigen gemeinsamen Freund erhielten wir dann gleich noch eine abendliche Stadtführung, insbesondere durch den Park Sanssouci. Ich kannte bislang nur das Schloss Sanssouci und wusste gar nicht, dass es auch noch ein "Neues Palais" gibt, das dem berühmteren Schloss zumindestens an Größe nicht nachsteht (Bild). Zum Schloss Sanssouci gelangt man von dort erst durch einen zwei Kilometer langen schnurgeraden Weg, den man auf dem Bild sieht.

berater
28.09.2014, 11:27
Am 15. September starteten wir nach dem Frühstück von der Marina am Tiefen See (Potsdam). Erst wollten wir aber Proviant nachfassen und was liegt da näher wenn man in Potsdam liegt, als der Aldi-Anleger?! Angeblich der einzige Bootsanlegesteg an einem Supermarkt überhaupt, zumindestens in Deutschland - Anlegen und Einkaufen! :658:
Nun kamen wir auch schon an die Glienicker Brücke. Noch heute sieht man, dass sie zur Hälfte zum "Westen", zur Hälfte zum "Osten" gehört (im Kalten Krieg wurden bekanntlich auf dieser Brücke Agenten ausgetauscht): der Grünton des Anstrichs ändert sich an der Brückenmitte!
Während die meisten unter der Brücke durch zum (Großen) Wannsee fahren dürften (so war auch unsere Tour-Empfehlung), wählten wir einen anderen Weg:
Vorbei an der Glienicker Brücke, die Glienicker Lake entlang über Griebnitzsee, Stölpchensee und dem Kleinen Wannsee in den Großen Wannsee.
Diese Strecke ist sehr, sehr idyllisch. Die Geschwindigkeit ist auf 5 km/h begrenzt. Streckenweise gilt eine zeitlich wechselnde Einbahnregelung für Fahrzeuge über 2 Meter Breite. An manchen Brückendurchfahrten gilt Begegnungsverbot. (Blöd bei so komischen Bootsformen, wo man selbst durchs Fernglas nicht erkennt, ob es entgegenkommt oder vorausfährt; einmal mussten wir Rückwärtsschub geben und ein Wendemanöver fahren, um die Begegnung zu vermeiden **würg**). Für Urlauber sind die Beschränkungen aber nicht wirklich eine Abschreckung.
Die Bilder zeigen das Jagdschloss Glienicke, den Kanal vom Griebnitzsee zum Stölpchensee, und die Ausfahrt zum Stölpchensee.
Im Hotel Forsthaus miete ich mich gern ein wenn ich in Berlin bin. Dort wohnt man so ruhig! Einmal habe ich mein Zimmer betreten und dachte, hier ist es so still, da kann ich ruhig für die Nacht das Fenster aufmachen. Ich wollte es gerade öffnen, doch es *war* bereits auf! Ein anderes Mal verschlief ich beinahe meinen Termin. Ich wurde erst vom Geräusch des Eintauchens eines Paddels eines vorbeifahrenden Kanus geweckt, um halb neun! **würg** Unbedingt den Wecker stellen, wenn man im Hotel Forsthaus wohnt!

berater
28.09.2014, 11:37
Zehn Bilder reichen nicht, um euch den schönen Abschnitt zu zeigen; ich brauch dreizehn!
Hier noch eine Villa am Griebnitzsee, eine Villa mit beachtlich großem Privatboot am Kleinen Wannsee, und ein Blick auf das andere Ufer mit wunderschönen Bäumen am Wasser; muss einfach sein!

berater
30.09.2014, 15:07
Der Große Wannsee, den wir nun durchquerten, dürfte den meisten bekannt sein. Er ist landschaftlich wunderschön und geschätzt groß wie der Tegernsee, mit vielen Segeln, so dass du gar nicht glaubst, dass du dich innerhalb der Grenzen einer Millionenstadt befindest. Die Fotos davon lasse ich jetzt weg, weil es sonst zu viele werden. An der Pfaueninsel sind wir ja nicht vorbei gekommen, da wir uns über den Stölpchensee angeschlichen haben.
In der Scharfen Lanke mussten wir natürlich eine Ehrenrunde (mit 5 km/h) drehen, da sie mein Fahrschulgewässer war im letzten Jahr. Da gibt es die Marina Lanke (relativ groß, mit Werft und Club...); die soll jetzt aber auch nicht das Thema sein.

Zwischen der Scharfen Lanke und dem Stößensee verläuft die Havel an Pichelswerder vorbei schnurgerade und kanalisiert. In Richtung Norden, etwa nach der Heerstraßen-Brücke wird die Landschaft allmählich industrieller geprägt. Im Bild ein Verladekran im so genannten Südhafen.

Bald erreichten wir so die Spreemündung und da wir nach Berlin rein wollten, bogen wir steuerbords ab, an den verfallenden Hallen der Deutschen Industriewerke Spandau vorbei, wo in den 20-er Jahren Motorräder ("D-Rad") und Automobile ("D-Wagen") gebaut wurden. 1933 kaufte die Auto-Union (heute "Audi") das Werk auf. Mein Vater ging dort um diese Zeit in die Lehre als Maschinenschlosser. Die Firma "DIW" gibt es dort immer noch (Binnenwerft!) und gehört zur Hegemann-Gruppe.
Nun kam das Kraftwerk Reuter in Sicht, das auch schon eine jahrzehntelange Tradition hat.

So schipperten wir noch eine ganze Weile auf der begradigten Spree dahin; das zieht sich doch ganz schön; Berlin ist ja eine große Stadt. Dann gelangten wir zu unserer ersten Schleuse Charlottenburg, in die wir recht bald einfahren durften nach kurzer Wartezeit, in welcher das nächste Bild entstand (Sportboot-Wartestelle).
Danach fängt die Spree an zu mäandrieren (eigentlich hört sie hier damit auf, aber wir fuhren ja gegen den Strom); zunächst geht es südwärts (hier ein "Wassertaxi" an der Anlegestelle Tegeler Weg), dann ostwärts (hier die denkmalgeschützte ehemalige Maschinenhalle aus dem Jahr 1900 des Kraftwerks Charlottenburg, das als moderne Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage heute noch in Betrieb ist).

Am so genannten Spreekreuz treffen der westliche Teil der Spree, der mäandrierende östliche Teil der Spree, der Landwehrkanal, sowie der Charlottenburger Verbindungskanal aufeinander. Wir folgten zunächst den Bögen der Spree - teilweise gibt es dort gar keinen Uferweg - und erreichten schließlich die Lessingbrücke. Dort war Schluss für heute.

Denn: aufgrund von Baumaßnahmen und einem beschädigten Schleusentor an der Mühlendammschleuse darf die Strecke zwischen Brücke Nr. 14 (Lessingbrücke) und Mühlendammschleuse täglich von 10 Uhr 30 bis 19 Uhr nur mit UKW befahren werden. Sportboote ohne Sprechfunk müssen in dieser Zeit vor der Lessingbrücke verbleiben. Wir kamen gegen 15 Uhr an der Lessingbrücke an und erwischten noch den letzten Liegeplatz an der 24-Stunden-Liegestelle vor der besagten Brücke. (Später kam noch ein anderes Charterboot und legte neben uns an; das ging auch; die hätten anscheinend sogar länger als 24 h bleiben dürfen; an der Ufermauer sind überall Ringe eingelassen)

Diese geplante Zwangspause nutzten wir selbstverständlich dazu, die Stadt unsicher zu machen und uns beispielsweise im Kabaret "Distel" in der Friedrichstraße bei einem gesellschaftskritischen Bühnenstück über die Berliner Landes- und Bundespolitik zu amüsieren. Im Bild geht gerade der Kapitän als letzter von Bord.

Der Stromer
30.09.2014, 18:35
(daumen) Toll! Da werde ich gleich wieder jung:Angel_anim:. In Berlin (West) bin ich von 1949 bis 1965 heimisch gewesen.

Schöne Bilder und interessanter Bericht(cool).

Weiter so!sd25

Palmyra
30.09.2014, 19:15
Servus Berater ,
Super Bericht mit tollen Bildern ..... sd25sd25

wann faehrst du wieder los - hoffentlich bald (finger)

berater
30.09.2014, 22:29
wann faehrst du wieder los - hoffentlich bald (finger)

Moooment! Ich bin ja noch gar nicht fertig! :419:

pafrav
30.09.2014, 23:06
Moooment! Ich bin ja noch gar nicht fertig! :419:

Also weiter so, Klasse Bericht und Klasse Bilder, sd25sd25

Vilusa
01.10.2014, 06:26
Danke für den schönen Bericht (daumen)

Der Hanseat
01.10.2014, 12:48
Bist mit einer Penchinette rumgeduest. Ist ein schoenes Revier im Fruehjahr und Herbst. Der Sommer ist fuer uns zu voll, zuviel Charterboote macht das Bootfahren keinen Spass mehr. Wir haben dieses Revier von 2002 bis 2007 bereist und waren begeistert die Hoehepunkte waren von Berlin nach Polen sowie von Berlin nach Cuxhaven und zurueck. Alles mit einer Charteryacht Gruno 36 mit Seezulassung.
Dein Bericht ist sehr gut und die Bilder sprechen fuer sich.(daumen)sd25

Pempelchen
02.10.2014, 12:28
Bist mit einer Penchinette rumgeduest. (daumen)sd25

Also, Peter: unser "Berater" ist zwar ein"Anfänger" - aber Du kannst ihm schon sagen, wie die Boote richtig heißen: "Penichette" heißen die Dinger und nicht "Penchinette" :) - auf den französischen Kanälen und er Saône sind die Boote ringsum mit Gummi-Scheuerleisten ausgestattet und heißen im Volksmund "Bumsboote" :biggrin5: - weil sie oft irgendwo anecken (keine Führerscheinpflicht ...:banghead:)

Auch von uns ein herzliches DANKESCHÖN für diesen Superbericht! (daumen)

Der Stromer
02.10.2014, 15:55
lol27lol27lol27 AaaahA! Jetzt ist es klar: Führerschein schütz vor ******!lol27lol27lol27

berater
02.10.2014, 17:11
Also, Peter: unser "Berater" ist zwar ein"Anfänger" - aber Du kannst ihm schon sagen, wie die Boote richtig heißen: "Penichette" heißen die Dinger und nicht "Penchinette" :)
Hehe - in Französisch bin ich in der Tat nach sechs Jahren gymnasialem Französisch-Unterricht auch noch Anfänger (fest abonniert gewesen auf ne 5 Motz). Trotzdem weiß ich schon, wie man "Penichette" schreibt und ausspricht. (daumen)


- auf den französischen Kanälen und er Saône sind die Boote ringsum mit Gummi-Scheuerleisten ausgestattet und heißen im Volksmund "Bumsboote" :biggrin5: - weil sie oft irgendwo anecken (keine Führerscheinpflicht ...:banghead:) Bei uns auch. Aber eine Vollgummihaut wäre noch besser. Bei unserer Penichette war vorne ein kleiner Lackabplatzer an einer Stelle wo eigentlich keine Berührungen zu erwarten sind. Ich sag zum Vermieter "Schaun Sie mal - ist da etwa jemand wo dagegengedonnert?" - Er: "Interessant, dass Sie das sofort sehen. Der Vormieter hat's nämlich nicht gesehen; es hat sich herausgestellt dass das vom Vorvormieter stammt. Es muss mächtig gekracht haben; wir müssen das großflächig rausschneiden und neu einsetzen."
In Frankreich sind die Penichettes offenbar führerscheinfrei. Bei uns nur in bestimmten Revieren wo wenig Berufsverkehr ist.

berater
02.10.2014, 18:01
Nach der "Zwangspause" sahen wir am nächsten Morgen zu, dass wir mit Frühstücken vorankamen. Dank Flying Bridge konnten wir das unter freiem Himmel erledigen (Bild). Ich muss sagen, die Berliner sind echt ein nettes Völkchen. Viele Passanten grüßten freundlich, wünschten Guten Appetit, machten ein Späßchen, usw. In dieser Stadt am Wasser kennen sie sich aber auch mit Freizeitschippern aus. Eine junge Frau fragte uns, ob wir vielleicht einen Eimer mit Schnur dabei hätten, denn ihrem Hündchen sei der Ball ins Wasser gefallen, ob wir ihn vielleicht holen könnten. Tatsächlich befindet sich in der Truhe auf der Bridge ein schwarzer Eimer mit langer Schnur, zum Wasser fassen. Ich ließ ihn also hinab, ließ ihn volllaufen, führte ihn unter den Ball, hob ihn langsam hoch und zog ihn nach oben. Für den Hund war das auch nichts Neues. Er wartete geduldig und schnappte sich dann den Ball und eilte von dannen damit. Mission accomplished. :658:

Danach legten wir dann ab und folgten gegen halb neun weiter den Windungen der Spree. Bald kamen wir in den Bezirk Mitte, mit der Alten Kongresshalle ("Schwangere Auster"), dem Berliner Hauptbahnhof, der Moltkebrücke (da bin ich vor ein paar Jahren schon drüberdemonstriert gegen AKWs, noch zu Zeiten der Laufzeitverlängerung, also vor Fukushima), dem Maueropferdenkmal (im Bild mit Joggerin), dem Reichstag (von der Wasserseite aus; im Bild die selbe Joggerin - dass die Penichette aber auch nicht in der Lage ist, Fußgänger zu überholen :banghead: ).
Dann kommt das DDR-Museum an der Friedrichstraße (hier kann man in einem echten Trabi probesitzen (cool) ). Dann der Berliner Dom. Ein ganz klein Wenig kann man im Vordergrund des Dom-Bildes die Baustelle des Stadtschlosses erkennen und in der Bildmitte das Stück Scheinfassade (hier von der Seite nur als hellgrauer Kubus sichtbar), das aufgestellt wurde, damit Berliner und Touristen sehen können, wie eine Fensterpartie des Stadtschlosses einmal aussehen wird.
Das Schloss wurde im Krieg beschädigt und in der DDR gänzlich abgerissen. Als Symbol des Imperialismus erschien es der DDR-Regierung nicht erhaltenswürdig. Dann stand an der Stelle der Palast der Republik ("Erichs Lampenladen"). Dieser war aber stark asbestverseucht und wurde nach der Wende als Symbol des Bolschewismus seinerseits als nicht erhaltenswürdig befunden und weggerissen. Jetzt kommt wieder das Stadtschloss hin. Aber nur weil es spontane Geldsammelaktionen im ganzen Bundesgebiet gegeben hat; eigentlich war schon entschieden worden, das bleiben zu lassen (von mir stecken auch 30 Euro drin).

Ein Blick auf den Fernsehturm (eingeweiht 1969, laut Wikipedia mit 368 Metern das höchste Bauwerk Deutschlands) darf natürlich nicht fehlen.

Nach Passieren der Mühlendammschleuse (die wir gegen 10 Uhr rechtzeitig erreichten; um 10 Uhr 30 wäre bekanntlich für uns Schluss gewesen) fährt man unter der Oberbaumbrücke durch, die aus lichttechnischen Gründen nach der Durchquerung, also von Ost nach West aufgenommen ist. Sie verbindet die Stadtteile Kreuzberg (Ex-West) und Friedrichshain (Ex-Ost), die sich zu einem Bezirk zusammengeschlossen haben.

Unser Tourplan sah nun vor, die Fahrtrichtung umzukehren und über den Landwehrkanal zurück nach Westen zu fahren.

Der Hanseat
02.10.2014, 21:56
Also, Peter: unser "Berater" ist zwar ein"Anfänger" - aber Du kannst ihm schon sagen, wie die Boote richtig heißen: "Penichette" heißen die Dinger und nicht "Penchinette" :) - auf den französischen Kanälen und er Saône sind die Boote ringsum mit Gummi-Scheuerleisten ausgestattet und heißen im Volksmund "Bumsboote" :biggrin5: - weil sie oft irgendwo anecken (keine Führerscheinpflicht ...:banghead:)

Auch von uns ein herzliches DANKESCHÖN für diesen Superbericht! (daumen)

Ok geb mich geschlagen Plattdeutsch und Englisch koennen wir hier oben besser. Frankreich zu weit weg:biggrin5:

berater
03.10.2014, 08:21
Nun waren wir also um kurz nach 10 an der Oberschleuse des Landwehrkanals und wollten da rein, aber was müssen wir sehen? "Schleusenbetriebszeiten ab 11:15 Uhr, ausgenommen Berechtigte" - das ist ja super koordiniert! :banghead: Das heißt, wegen der UKW-Sperre kannst du als Sportschiffer gar nicht später als allerspätestens halb elf hier eintreffen und musst fast eine Stunde an der Sportboot-Wartestelle vertrödeln. Aber man ist ja schließlich im Urlaub, ne, da hat man ja Zeit (tja)
Ein paar Passagierschiffe fuhren als Berechtigte trotzdem durch; wahrscheinlich können die die Schleuse fernbedienen.

Übrigens ist der Landwehrkanal derzeit nur in einer Fahrtrichtung befahrbar, und ich schätze, das wird auch so bleiben, denn viel Platz ist da nicht...
6 km/h ist die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit, aber was ein km/h ist, ist offenbar Interpretationssache. Kommt gleich...

Am Böcklerpark weitet sich der Landwehrkanal etwas auf. Da lebt ein Rudel flugfreudiger Schwäne, die uns gleich mal im Pulk entgegen kamen, dass wir meinten, die wollen uns rammen. Confus Hitchcock hätte seine Freude daran gehabt. Dann zogen sie knapp vor dem Boot aber doch noch hoch und flogen knapp über uns drüber. (hi)

Die Brücken über den Landwehrkanal sind ganz schön niedrig. Aber es hat gepasst und so viel ich weiß, ist der Kanal reguliert und ändert seinen Wasserstand kaum, so dass man nicht viel rechnen muss. Entweder es passt oder es passt nicht. Aber: wo steht in diesen blöden Bootsunterlagen eigentlich die maximale Höhe über der Wasserlinie? Confus Also doch ausprobieren... (Hier die Baerwaldbrücke)

Als nächstes erreichten wir das Technikmuseum mit Rosinenbomber auf dem Dach und Windkraft-Rotorblatt vor dem Eingang. Da war ich natürlich schon mal drin.

Die CDU-Parteizentrale ("Konrad-Adenauer-Haus") sieht man auch meist von einer anderen Seite. Vor dem eigentlichen Gebäude wurde ein Wintergarten in Form eines Schiffsbugs errichtet.

Nach uns war noch ein Passagierschiff in die Oberschleuse eingefahren. Das fuhr eine Weile hinter uns her. Wir dachten uns nichts dabei, denn die Geschwindigkeit ist auf 6 km/h begrenzt, und laut GPS waren wir genau so schnell unterwegs. Irgendwann auf Höhe des Zoos wurde es dem Schiffsführer aber zu langweilig und er rief uns über sein Megafon an, wir sollten mal etwas zur Seite fahren, damit sie vorbeikommen könnten. Dann wollte er sogar, dass wir anhalten. OK, wir haben ja Zeit... (tja) Ich fragte dann aber schon, als wir auf seiner Höhe waren, "Müsst ihr nicht 6 km/h einhalten?" - Sagt er "Ja und, wie schnell fahren Sie?" - Ich: "Na - genau 6" - Er: "Phah!" :mad:
Nun fuhr also er vor uns. An den nächsten Anlegestellen warteten wir also bis er wieder ablegte und in der Unterschleuse waren wir mit ihm in der Kammer. Da war nix gewonnen für ihn. Aber was soll's - auf der Straße nerven mich die Bummler auch...

Am Ende des Landwehrkanals kamen wir wieder an dem schon erwähnten Spreekreuz an (diesmal mit Foto) und bogen zur Abwechslung nach rechts in den Charlottenburger Verbindungskanal ab.

Riedenburgfritz
03.10.2014, 10:03
Nach der Wende war ich oft in Berlin und habe in diesem Bericht viele Ecken wiedererkannt. U.A. war ich mal zum Heiligabend-Gottesdienst im Dom kurz nachdem auf der Ostseite ein mit viel Aufwand renoviertes Fenster wieder eingesetzt worden war. Beim Verlassen des Doms fielen die ersten Schneeflocken!

Vielen Dank für die schönen Bilder.

Viele Grüsse,

Fritz

Crownline Skipper
03.10.2014, 12:30
Danke für den schönen Bericht, diese Tour haben wir heuer auch gemacht, jedoch leider nicht mit der eigenen Yacht.

berater
03.10.2014, 17:59
Wir ja auch nicht. Mit welcher Yacht habt ihr das gemacht? Bei welchem Anbieter?

Crownline Skipper
03.10.2014, 18:38
Wir ja auch nicht. Mit welcher Yacht habt ihr das gemacht? Bei welchem Anbieter?

Mit dem Touristenschiff. Abfahrt vor unserem Hotel Esplanade (Landwehrkanal) Dauer 4h

Kann ich nur empfehlen.

Der Hanseat
06.10.2014, 11:52
Nach dem Winterlager am Störkanal Plauen /Schwerin (Werft und Winterlager) werden wir vielleicht über die Müritz, Berlin, Mittellandkanal, Weser im Frühjahr unser Boot überführen nach Achim, geplant 14 Tage. Wir haben das schon einmal in 2012 gemacht vom Störkanal, Müritz-Elde Wasserstraße Elbe, Elbe Seitenkanal, Mittellandkanal, Weser damals 11 Tage

berater
08.10.2014, 22:36
Wo war ich stehen geblieben? Ah! - Am Spreekreuz.
Von da befuhren wir zur Abwechslung den Charlottenburger Verbindungskanal. Er ist als reiner Verbindungskanal zu Industriehäfen weniger spektakulär, aber doch auch nicht so hässlich, dass man nur auf Spundwände blicken würde.
An seinem Ende ging's nach Backbord, über den Westhafenkanal zur Neuen Schleuse Charlottenburg.

Als sich das untere Tor ganz geöffnet hatte, fuhr das Frachtschiff "Michael B" hinaus, wir lösten die Leinen und schickten uns an, die Schleuse ebenfalls zu verlassen, aber das Sportboot "Rechlin" vor uns zögerte. Ach so - das Ausfahrsignal stand ja auf Rot. Wir warteten also noch frei dümpelnd auf das Weitere. Auf einmal kam per Megafon die Ansage der Schleusenwärterin "Bitte das kaputte Sportboot an die Leine nehmen, damit die Schleuse wieder frei wird. Anschließend können Sie dann draußen reparieren oder was auch immer." - Aha. Die "Rechlin" war also anscheinend manövrierunfähig. Wir tasteten uns ran, da schickten sich die anderen an, uns ein Tau zuzuwerfen. Wir waren verwirrt. "Sollten nicht wir euch ein Seil geben?" - "Wieso? Wir dachten, Ihr könnt nicht fahren!?" - "Nö. Wir sind OK - wir dachten, Ihr könnt nicht weg!" - "Wisst ihr was?", sagte der andere Kapitän, "wir fahren jetzt einfach". Er fuhr an, in dem Moment sprang das Signal auf Grün. Die Schleusenwärterin hatte nämlich einfach vergessen, das Ausfahrsignal auf Grün zu stellen und kapierte zuerst nicht, warum wir nicht aus der Schleuse raus fuhren. Du darfst dich ja bekanntlich normalerweise nicht dabei erwischen lassen, rote Schleusensignale zu ignorieren.
Siehste: auch Profis machen Fehler. Entschuldigt hat sie sich zwar nicht... Confus

An der Spreemündung ging's dann rechts ab nach Norden, zur Spandauer Schleuse. Danach fährt man u.A. am Katharinenhof vorbei. Dort hatte ich schon zwei Mal zu tun. Ein großer Teil des Gebäudes ist durch eine Edel-Seniorenresidenz belegt. Im Erdgeschoss befindet sich u.A. das Fischrestaurant "Raymons". Gleich benachbart ist der Spandauer Altstadthafen für Sportboote (mit Sportbootvermietung).
Weiter ging's an der Mündung des Tegeler Sees vorbei, an Konradshöhe (Bild). Hier bekommt die Natur wieder die Oberhand. Graureiher und Kormorane fühlen sich hier pudelwohl (letztere wahrscheinlich deswegen, weil die Fischer fleißig für Nachschub an Jungfischen sorgen ;) ).

Schließlich erreichten wir den Schlosshafen Oranienburg, unser Etappenziel für diesen Tag. Der Schlosshafen wurde erst 2009 gebaut, im Zuge der Landesgartenschau. Da war offenbar Geld da in Hülle und Fülle. Nachdem das Füllhorn versiegt ist, zeigen sich allmählich erste Anzeichen von Verfall. Ausgebrannte Lampen und kaputte Seifenspender auf der öffentlichen Toilette werden wochenlang nicht ersetzt, u. dgl. Trotzdem: noch ist die Anlage sehr schick. Alles läuft per Chipkarte, die du vorher aufladen musst. Davon kommt die Hafengebühr runter, die Duschgebühr, und alles was so anfällt. Der Hafenmeister muss seine ganze Kreativität aufbringen, dass überhaupt noch was über ihn läuft. So ist an den Frischwasserschläuchen bei den Anlegestegen kein Wasserschlauch mit Adapter vorhanden. Wenn du den nicht selber dabei hast, musst du eben doch zum Hafenmeister. So schafft er es, doch einen Bargeldtransfer hinzukriegen (die Frischwassergebühr lässt er dann von seiner Karte abbuchen), in der Hoffnung, dass die Leute auf den nächsten Fünfer aufrunden lassen. Aber genug gemeckert; im Schlosshafen ist alles da was man braucht; der Ort hat alle Geschäfte die man sich wünscht und das Schloss ist prächtig. Der Schlosspark kostet Eintritt, ist aber super gepflegt und erinnert stark an den von Sanssouci. Kein Wunder, er stammt ja auch vom selben Adelsgeschlecht.
Dass ihr euch nicht wundert: der Schlosshafen ist auf manchen Karten, auch neueren Datums, nicht eingezeichnet. Irgendjemand muss da geschlampt haben, und offenbar zeichnet ein Kartenherausgeber vom andern ab.

berater
13.10.2014, 21:39
Nachdem euch das offenbar gefällt, mache ich weiter...
Das Schloss ist prächtig, habe ich gesagt, und hier ist das Beweisfoto (Panorama). Das ist eigentlich nur die Hälfte davon, die andere befindet sich im Rücken des Fotografen.
Die Havel-Oder-Wasserstraße hat zwar befestigte und begradigte Ufer und es fahren Frachtschiffe darauf, aber trotzdem ist sie eingebettet in eine super naturnah belassene Kulturlandschaft. Die beiden nächsten Bilder zeigen es.
Wunderschön naturbelassen ist auch die Marina Liebenwalde. Wenn du rückwärts in die Box einparkst, musst du ein bisschen aufpassen, denn in den Boxen sprießen Seerosen, die sich hoffentlich nicht um deine Schraube wickeln. Dafür ist an jeder Box angeschrieben, wie tief sie genau ist; es ist eben nicht einfach das ganze Becken einheitlich tief ausgebaggert.
Ich zeige euch auch noch das Rathaus Liebenwalde. Die Kirche lasse ich mal weg, sonst wird's zu viel, aber sie ist interessant. Man darf sie betreten und zwar sogar über eine schmale Treppe bis in den Dachraum.
Krewelin sieht auch nett aus...
Gegen Mittag erreichten wir Zehdenick. Wenn du da mit dem Boot ankommst, betätigst du an der Wartestelle einen grünen Hebel, und nach kurzer Zeit hebt sich die Zugbrücke! Fußgänger können immer noch überqueren, aber die Radfahrer müssen warten (oder ihr Rad oben rüber tragen). Für Kraftfahrzeuge ist sie gesperrt. Nach dem Durchfahren der Brücke ist auch gleich die direkt anschließende Schleuse bereit zur Einfahrt.
In der Marina Zehdenick - gleich nach der Schleusenausfahrt scharf rechts - darf man ein paar Stunden kostenlos liegen, zumal die Dienststunden des Hafenmeisters erst gegen Mittag beginnen. Ein gutes und günstiges italienisches Restaurant mit Fischgerichten gibt es auch direkt an der Marina. Der Ort ist recht schön mit gepflegten Gebäuden. Interessant ist ein ehemaliges Kloster, das heute eine evangelische Bildungsstätte beherbergt. Damit ich da mit einem Bild auskomme, zeige ich euch ein Modell.
Über die Templiner Wasser (Bild) erreichten wir am Abend unser Etappenziel, den Großen Kuhwallsee, wo wir uns auf eine Nacht vor Anker freuten. Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere, dass ich als blutiger Anfänger ein wenig Bammel hatte vor dem ersten Ankern... :301: Ihr werdet bald erfahren, wie das ausging. (tja)

berater
15.10.2014, 21:49
Die Penichette hat eine Ankerkette an einer handbetriebenen Kurbel mit Bremse. Kennt ihr wahrscheinlich. Das Problem das wir hatten: du spürst nicht, wann der Anker den Grund berührt! Ich will ja die dreifache Länge der Wassertiefe abspulen. Aber: wie tief ist das Wasser an der Stelle? **würg**
Beim Lichten hingegen spürt man schon den veränderten Widerstand beim Drehen der Kurbel. Das machten wir uns zu Nutze. Erst abspulen, dann wieder spannen bis der Widerstand zunimmt. Ab hier weiter aufholen und Windungen zählen bis der Anker wieder oben ist. Dann diese Anzahl an Windungen abspulen, von da ab dann langsamer, bis zur dreifachen Anzahl Umdrehungen. - So hat es problemlos geklappt. Aber bei Wind hätte es uns wahrscheinlich sonstwohin geblasen, ehe der Anker erneut auf Grund gelegen wäre, an einer anderen Stelle, womöglich zu nah am Ufer. Hat jemand einen anderen Tipp auf Lager?
Der Abend war herrlich. Als es dunkel war, spannte sich ein prächtiger Sternenhimmel mitsamt Milchstraße über das Firmament. Ein relativ kleiner Fleck im Süden war die einzige Lichtverschmutzung - Berlin.
Ich bin ja eher ein Frühaufsteher, und so hatte ich die seltene Gelegenheit, einen Sonnenaufgang über dem Großen Kuhwallsee zu fotografieren. Der See war spiegelglatt. Noch! Denn später kräuselten wieder Boote die Oberfläche. An einem Ende befindet sich ja sogar eine Schleuse.

Weiter ging's -erst nochmal ein Stück zurück, dann anders abgebogen, über die Havel. In der Gegend gibt es ausschließlich Selbstbedienungsschleusen. Selbst ist der Schleusenwärter! Alles kein Problem. An der Sportbootwartestelle ziehst du als erstes Boot einen grünen Hebel und wartest ab. Nach Einfahrt in die Schleusenkammer (je nach Beschilderung an der rechten oder linken Seite) ziehst du wieder einen grünen Hebel, der aufgrund eines Gestänges bei jedem Wasserstand betätigt werden kann. Doch Halt! Erst umschauen, ob noch ein Boot rein will! Im Eifer kann es leicht passieren, dass man da nicht aufpasst. Wenn auf einmal einer brüllt, kannst du aber noch den roten Hebel ziehen, und der Schleusenvorgang oder die Torschließung wird noch gestoppt, falls das noch möglich ist. Ist mir aber nicht passiert. Aber Zeuge wurden wir einmal... :biggrin5: - Im Bild ist die Schleuse Zaren zu sehen.

Um halb drei Uhr erreichten wir schließlich die Ortschaft Bredereiche. Viel ist dort nicht los, aber immerhin gibt es ein Wirtshaus mit Anlegestelle, einen Lebensmittellladen und eine Eisdiele (Straßenansicht auf dem Bild). Die Kirche ist aber ganz schick. Innen befinden sich zwei Schiffsmodelle, seit den dreißiger Jahren.

Um halb fünf erreichten wir den Stolpsee. In der Einfahrt liegt ein kleines Inselchen (Bild). Man darf aber nur rechts vorbei.

Irgendwie beginnt hier wohl die Seenplatte, denn nach dem Stolpsee kommt gleich der Schwedtsee und dann auch schon der Baalensee. Dort gingen wir nochmal vor Anker, übungshalber, und nutzten nochmal die Badeleiter. Ein Rudel Stockenten schwamm herbei, beobachtete uns genau und lachte uns auch noch aus. Motz;)

Über die Schleuse Fürstenberg (für self-made skippers) und ein Stück "Schleusenhavel" erreichten wir den Röblinsee kurz vor Sonnenuntergang. An der Einfahrt steht eine verfallene größere Fabrik, deren Gelände gern verkauft werden möchte. Die Firma hat bestimmt pleite gemacht, weil die Arbeiter pausenlos aus dem Fenster auf den See geschaut haben, anstatt ihre Arbeit zu tun (finger)

Tja und am Röblinsee liegt auch die Locaboat-Niederlassung, wo ich fast fehlerlos den Kahn rückwärts um die Kurve in die Stegbox manövrierte und mustergültig nach den Regeln der Kunst festmachte (alle Leinen nochmal nachjustiert). Man will sich ja nichts nachsagen lassen... (daumen)

Und nun war die Reise zu Ende; am nächsten Morgen übergaben wir den Pott an den Eigner und reisten ab.

Ich hoffe, mein Bericht hat euch gefallen. Wenn ja, gibt's spätestens im nächsten Jahr wieder mal einen.

Der Anfänger-Berater